Kurzgeschichte zur Vereins-Chronik
Anläßlich des 75jährigen Bestehens der Krieger- und Reservistenkameradschaft Otzing war vom langjährigen Vereinsvorstand Josef Burg im März 1952 eine Vereinschronik zusammengestellt worden. Sie gibt Aufschluß über die Entwicklung des Vereins.
Es heißt darin: „Es war ein schöner Monat Mai 1877, als sich nach 1866 und 1870 / 71 insgesamt 29, darunter fünf Kameraden von 1866 sammelten, um nach siegreicher Heimkehr diese Tradition ins Leben zu rufen. Laut Statut konnten auch aus dem aktiven Heeresdienst ausgeschiedene Soldaten sich dieser Kameradschaft anschließen und auch ihnen standen die gleichen Rechte und Pflichten zu, außerdem drei Salut Ehrensalven am Grabe. Diese Statuten haben auch heute noch ihre Gültigkeit. Die Mitgliederstärke betrug bis zu 108 Mann bei der Gründungsfeier mit Fahnenweihe am 25. Mai 1877, „Exaudi“-Sonntag.
Diese Tradition erfreute sich alle Jahre eines Jahresfestes mit Gedenken an die gefallenen und verstorbenen Mitglieder und mit einem kameradschaftlichen Festmahl und Gartenkonzert oder Tanz. So kam es, daß im Jahre 1902 zur 25jährigen Jubiläumsfeier mit Fahnenweihe geschritten werden konnte. Leider durften sich nur noch wenige Gründungsmitglieder dieses schönen Festes erfreuen. Die darauffolgenden Jahre wurden allerdings durch den Mord am Kronprinzen und seiner Gattin in Sarajewo in Österreich im Jahre 1914 – was auch für uns Krieg bedeutete – sehr stark beeinträchtigt und viele Kameradschaften wurden zerrissen.
- 2024 Volkstrauertag
- 2024 PV-Anlage
- 2022 20. Truthahnschießen
- 2022 Renovierungen
- 2022 Ordonanz 2022
- 2021 Corona-Schließungen
- 2021 Neue Vorstandschaft
- 2020 Corona-Schließungen
- 1997 Fertigstellung Decke
- 1997 Kugelfang Kurzwaffen
- 1997 Bau 50 m Anlage
- 1996 Anschusstisch
- 1996 Aussenputz erneuern
- 1996 Installation Sanitär
- 1996 Fliesenarbeiten
- 1996 Einbau der Heizung
- 1996 Putzarbeiten
- 1995 Abbrucharbeiten
Erinnerungen aus dem 1. Weltkrieg
In den Kriegsjahren des Ersten Weltkrieges 1914/18, bei dem aus der Gemeinde Otzing und Haunersdorf 120 gedienten Soldaten bis zum Landsturm von der Heimat Abschied nehmen mußten, um gegen 26 Staaten anzukämpfen, gab es als Endresultat 21 gefallene Bürger und Bütgersöhne und drei Vermißte, deren Namen das Kriegerdenkmal aufweist, die Heimat wieder zu erreichen. Diesen Kameraden wurde damals in einer Kriegerheimkehrfeier seitens der Bürgerschaft und später in einer Gefangenenheimkehrfeier der Dank zum Ausdruck gebracht.
Gedenktafel:

Neue Impulse des Vereins nach 1914/18
Im Jahre 1920 war es, als sich sämtliche Kriegerkameraden sammelten, so daß bereits im Mai 1920 eine neue Vorstandschaft aufgestellt werden konnte, die sich mit Hilfe des damaligen Bürgermeisters Andreas Lederer ins Benehmen setzte, um die Denkmalfrage zu erwägen. Es wurde ein Denkmalausschuß ins Leben gerufen, der in friedlicher Zusammenarbeit mit der Bürgerschaft von Otzing und Haunersdorf es ermöglichte, daß am 26.Juni 1921 eine Denkmal-Enthüllungsfeier zustandekam. Rund 16000,– wurde der seinerzeitige Kostenaufwand beziffert. Dieser Betrag konnte durch Gutscheine seitens der Bürgerschaft und sonstigen Spendern aufgebracht werden. Der Brauerei Moos war besonders zu danken für den vom Kunstverein Passau auserwählten Platz – dem schönsten im ganzen Dorfe – den sie zur Aufstellung des Denkmals überlassen hatte.
50-jähriges Gründungsfest
Trotz politischer Spannungen ist es den Vereinskameraden gelungen im Jahre 1927 am 26.Juni das 50jährige Vereinsjubiläum vorzubereiten und reibungslos durchzuführen. Hierzu waren 50 Kameradschaftsvereine eingeladen worden, erschienen waren 45 Vereine. Das Fest wurde in schönster Harmonie mit Fahnenweihe gefeiert. Als Festredner konnte aus Plattling Apotheker Kunibert Fuchs gewonnen werden und als Fahnenmutter stellte sich die damalige Bürgermeistergattin Kreszenz Apfelbeck von Kleinweichs zur Verfügung. Die Mitgliederstärke des Vereins stand damals bei 108 Mitgliedern, eine beachtliche Stärke.
Harte Vereinszeiten ab 1933
Wie alle Kriegerkameradschaften wurde auch Otzings Kameradschaft ab 1933 immer härter und schwerer durch das Hitler-Regime und dessen Politik bedrängt, was zur Auflösung der 42000 Kriegerkameradschaften im ganzen Lande führte, und die sich dann mit ihren drei Millionen Mitgliedern im Kyffhäuserbund zusammenschlossen. Das gesamte Vermögen einschließlich der fünf Erholungsheime wurde durch die Hitler-Regime-Diktatur beschlagnahmt. Dies alles fand dann mit dem Zweiten Weltkrieg 1939/45 ein Ende.
Neuaufbau der Kameradschaft nach 1945
Aus eigener Initiative heraus befragte der langjährige Vorstand Josef Burg in mehreren Besprechungen die Frontkämpfer, um sie zu sammeln für eine neue Kameradschaft. Es zeigte sich dabei ein sehr reges Interesse und man konnte zu Beginn über 27 Kameraden zur neuen Kriegerkameradschaft gewinnen, aus denen man eine neue Vorstandschaft unverzüglich wählte. Erster Vorstand wurde Josef Ammesmeier, sein Stellvertreter Josef Kiermeier, Schriftführer und Kassier wurde Alois Obermeier, Fähnrich Hillmeier, Vereinsdiener Alois Bauer. Zwölf Kameraden wurden als Beisitzer hinzugezogen und zwar sechs aus dem Ersten Weltkrieg und sechs aus dem Zweiten Weltkrieg. Diese Vorstandschaft übernahm die Leitung der Kameradschaft und am 25.Mai 1952 fand die 75jährige Jubiläumsfeier in eingeschränkter Art statt, weil die finanziellen Mittel nicht ausreichten. Die Feier stand unter dem Motto: „Eine Tat in Ehren kann niemand verwehren!“. Die Krieger- und Reservistenkameradschaft Otzing hat seit 1952 eine stete Aufwärtsentwicklung aufzuweisen.
Nach der Wiedergründung im Jahre 1952
Die damalige Vorstandschaft unter ihrem Vorstand Josef Amesmeier beschloss im Jahre 1954 die alte Fahne restaurieren zu lassen und man entschloss sich eine Fahnenweihe zu halten, zu der auch die umliegenden Krieger- und Veteranenvereine eingeladen wurden; Fahnenmutter 1954 war Therese Santl.
Nach 1964
Aufnahme des Ersten Reservisten beim Krieger und Veteranenverein Otzing. Der erste Reservist wurde aufgenommen 1964 es war unser Bürgermeister und heutiger Schirmherr Alois Bauer. Die Reservisten in der Kameradschaft wurden mehr und mehr. Man beteiligte sich mit den Kriegerkameraden an Fahnenweihen Jahrtag und so weiter und so erfuhr man auch vom Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr und deren Aktivitäten. Wir setzten uns mit ein paar Kameraden zusammen und man beschloss näheres über den Verband in Erfahrung zu bringen. Heinz und Harald Obtmeier fuhren damals nach Deggendorf zum Kreiswehrersatzamt wo auch die Geschäftsstelle des VdRBW seinen Sitz hatte. Damaliger Kreisorganisationsleiter war Hauptmann d.R.Manfred Hannes. Wir hatten Manfred Hannes zu einer Versammlung eingeladen, wo er uns den Verband und seine Aktivitäten darstellte. Nach mehrmaligen Treffen und Aussprachen wurde beschlossen eine RK zu gründen. So wurde am 19.4.1980 eine Gründungsversammlung einberufen, die dann unter der Leitung von Manfred Hannes gegründet wurde. Die RK wurde von 10 Kameraden gegründet.
Fahnenweihe 1977
1. Vorstand war damals Georg Ebner
2. Vorstand Gerhard Pfeffer
Schriftführer und Kassier war Alois Obermeier
Fähnrich war Alois Lederer
Fahnenmutter war Helga Santl
Schirmherr ……… Dankesreiter
Patenverein : Niederpöring Neutiefenweg
Festdamen und Festmädchen:
Anneliese Altenhofer
Christa Leeb
Hildegard Altmann
Christine Sagstetter
Maria Limbrunner
Brigoitte Ittlinger
Marlene Nüßl
Maria Haller
Ingrid Steinhausen
Brigitte Blenk
Christa Apfelbeck
Evi Fechter
Edeltraud Breit
Maria Krinner
Erika Menacher
Christine Santl
10 Jahre RK-Otzing mit Bändersegnung von 24. – 27. August 1990
Mit einem Festgottesdienst und einer damit verbundenen Fahnen- und Bändersegnung hatten die Feiern zum 10-jährigen Bestehen der Otzing er Reservistenkameradschaft am Sonntagvormittag ihren Höhepunkt erreicht. Übereinstimmend haben die Festredner im Anschluss an den Gottesdienst, der im Innenhof des Baumgartner Bauernhofs gefeiert wurde, die Bedeutung der Reservisten für die Sicherung des Friedens in Europa betont. Ein langer Zug bewegte sich vom Festzelt am Sonntag, den 26.08.1990 durch das Dorf angeführt von der Festkapelle Haidlfing marschierten über 50 Verein, Ortsvereine und Ehrengäste zum Baumgartnerhof wo H.H. Pfarrer Bischhöflicher Geistlicherrat Josef Scheichert, den Gottesdienst zelebriete und die Weihe vornahm. Gleich nach dem Gottesdienst ergriff Heinz Obtmeier, 1. Vorsitzender das Wort: , Aus den 10 Gründungsmitgliedern waren inzwischen 45 aktive und 15 passive Mitglieder geworden. Neben der Bundeswehr sind es vor allem die Reservisten gewesen, die den Frieden und die Freiheit gesichert haben.‘ Das die Reservisten ,Ruh‘ haben würden; diesen Spruch verwies Bürgermeister Alois Bauer in seiner Rede in das Reich der Fabeln. Die Otzing er Reservisten ruhen sich nicht aus, die sind aktiv und weit über die Grenzen Bayerns bekannt! Grußworte sprachen noch: MdB Bartl Kalb BdL Marianne Würdinger. Für den Landkreis überbrachte stellvertretender Landrat Michael Geier seine Grüße und gratulierte den Reservisten.
1991 Auflösung des Nutzungsvertrages
der Stand musste wieder demontiert werden da das Gebäude anderweitig genutzt werden soll. Nun Stand man wieder vor dem Nichts. Jetzt war man wieder auf der Suche um ein geeignetes Gebäude zu finden. In der Zwischenzeit wurden die festen Vereinsschießen auf der Schießanlage der Schützen Alpengrün Lailling abgehalten, die uns ihren Schießstand freundlicherweise zur Verfügung stellten. Nochmals herzlichen Dank.
1992 erkrankte der 1. Vorstand der KRK schwer, so dass er nach 11-jähriger Tätigkeit als Vorstand sein Amt niederlegen musste bei der Generalversammlung.Im April 1992.wurde eine neue Vorstandschaft gewählt. KRK und RK wurden wieder ein Verein.
Die neue Vorstandschaft:
1. Vorsitzender: Heinz Obtmeier
2. Vorsitzender: Georg Kopp
Kassier: Fritz Schober
Schriftführer: Franz Berger
1995 war es dann soweit
Das ehemalige Baywa-Lagerhaus in Otzing sollte abgerissen werden, wie wir durch unseren Bürgermeister Alois Bauer erfuhren. Man nahm Verbindung mit der BayWA Plattling auf. Die ganze Angelegenheit war bereits bei der Verwaltung in München. Herr Gutsmittl, Geschäftsführer von der Baywa Plattling erkundigte sich bei seiner Verwaltung in München, ob hier noch etwas zu machen sei. Inzwischen setzten wir mit dem Sachverständigen für Waffenrecht und Schießanlagen Herrn Gerhard Sauer beim Landratsamt Deggendorf in Verbindung ob Das Gebäude für einen Schießstand tauglich sei. Das Gebäude wurde besichtigt und man stellte fest, daß es sich eignet. Auch von der Baywa war inzwischen die Zusage da. Wir bekamen das Gebäude unentgeltlich, mussten aber das alte aus Holz bestehende Nebengebäude abreißen und entsorgen. Die Gemeinde Otzing verhandelte mit der Deutschen Bundesbahn wegen des Erwerbs des Grundstückes, welcher der Bahn gehörte. Die Gemeinde erwarb das Grundstück und stellte es der Krieger und Reservistenkameradschaft zur Verfügung. Und so stand dem Abriss des Nebengebäudes und dem Umbau nichts mehr im Wege. Nach und nach entstand Luftgewehr- , Pistolen- und Gewehrstand für Klein- und Großkaliber, des weiteren Büro-, Aufenthalts- und Schulungsraum sowie Damen- und Herrentoiletten. Dies alles wurde von den Kameraden der KRK in gebaut. Nach vierjähriger Bauzeit konnte dann am 16.5.1999 das Schützenheim eingeweiht werden.